Forschung

Initiative Afrique

Afrikanische Universitäten stellen wichtige Partner für die Universität Bern dar. Mit der Initiative Afrique setzt die Universität Bern einen neuen Schwerpunkt in der Internationalisierung, mit dem die Expertise gebündelt und Vernetzung gefördert wird. Auf dieser Webseite finden Sie Informationen zu bestehenden Aktivitäten und Ressourcen.

Die Universität Bern engagiert sich seit vielen Jahren stark für die Förderung der Wissenschaft und die Pflege globaler Forschungsnetzwerke, auch mit Partnern in Afrika. «Wir sind der festen Überzeugung, dass die Bewältigung globaler Probleme eine globale Zusammenarbeit erfordert – ein Grundsatz, auf dem unsere Internationalisierungsstrategie aufbaut», sagt Hugues Abriel, Vizerektor Forschung und Innovation der Universität Bern.

Die Initiative Afrique der Universität Bern wurde vom Vizerektorat Forschung und dem Vizerektorat Entwicklung begründet. Sie dient als Gefäss, um alle Aktivitäten zum Thema zu bündeln und eine ideale Vernetzung inner- und ausserhalb der Universität Bern zu ermöglichen. Weitere Projekte oder Synergien sollen so mit der Initiative Afrique unterstützt werden.

The Guild und ARUA

Die Universität Bern verfügt über viel Expertise in der Forschung zu Afrika sowie über langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnern. Die Mitgliedschaft bei The Guild of European Research-Intensive Universities (The Guild) bot die Gelegenheit, dieses Engagement nochmals zu verstärken, denn das Netzwerk arbeitet eng mit der African Research Universities Alliance ARUA zusammen.

Als Experten für internationale Forschungskooperationen haben ARUA und The Guild die Cluster of Research Excellence (CoRE) Initiative lanciert. Ziel der Initiative ist es, mit den Clustern ein neues Modell für kollaborative Forschung zu schaffen, welches Chancengleichheit als Voraussetzung für exzellente und effektive Forschung in den Vordergrund stellt. Gleichzeitig sollen die Clusters zentrale Beiträge zur globalen Wissenschaft in den Schlüsselbereichen (Public Health, Green Transition, Innovation and Technology, Capacities for Science) der Afrikanischen Union (AU)-Europäischen Union (EU) Innovationsagenda leisten. In 2023 haben ARUA und The Guild 20 Africa-Europe Clusters of Research Excellence (Africa-Europe CoRE) ins Leben gerufen.

Die Africa-Europe CoRE werden jeweils gemeinsam von einem Guild- und einem ARUA-Mitglied koordiniert und zeichnen sich durch eine langfristige Vision aus. Nebst gemeinsamen Forschungsprojekten liegt der Fokus auf der Nachwuchsförderung, z.B. durch den Aufbau eines gemeinsamen PhD Programms.

Zwei dieser Africa-Europe CoREs werden gemeinsam mit afrikanischen Partnern von Forschenden der Universität Bern geleitet. Die strategischen Zentren MCID und CDE sind mit je einem CoRE beteiligt. Der erste fokussiert auf medizinische Genomik, der zweite auf nachhaltiges Wasser- und Landmanagement.

 

 

Die EU erklärte die Beziehungen zur Afrikanischen Union 2019 zur neuen Priorität. The Guild erkannte damals, dass es in diesem Zusammenhang auch eine neue ehrgeizige Initiative für afrikanisch-europäische Hochschulkooperationen braucht und ist aus diesem Grund die Partnerschaft mit ARUA eingegangen. In der Folge haben die beiden Netzwerke ein Positionspapier und ein Konzeptpapier mit Vorschlägen veröffentlicht. In diesen Papieren kritisierten ARUA und The Guild die mangelnde Koordination von Forschungs- und Entwicklungspolitik und wiesen darauf hin, dass zu wenig Fokus daraufgelegt wird, die Forschungskapazitäten afrikanischer Universitäten zu stärken. Anstelle der Förderung von Einzelprojekten sollten langfristige Allianzen unterstützt werden, um den Aufbau von Kapazitäten zu fördern. The Guild und ARUA schlugen deshalb die Etablierung von so genannten Clusters of Excellence vor, um die gemeinsamen Herausforderungen Afrikas und Europas anzugehen und auf diese Weise nachhaltig in die afrikanische Wissensgesellschaft zu investieren.

Die beiden Papiere sind auf grosses Echo gestossen, sowohl bei der EU-Kommission wie auch im europäischen und afrikanischen Hochschulsektor. Beispielsweise haben über 200 Forschende aus der ganzen Welt, speziell aber aus Afrika, ein Statement veröffentlicht, in dem die von The Guild und ARUA vertretenen Positionen unterstützt werden. Welch wichtige Rolle Hochschulkooperationen in den Beziehungen der EU und der AU spielen, zeigte sich (auch) am Gipfel der beiden Unionen im Februar 2022, an dem eine neue gemeinsame Innovationsagenda verabschiedet wurde. In dieser wurden alle zentralen/grundlegenden Forderungen und Vorschläge von The Guild und ARUA aufgenommen, z.B. die Etablierung von Clusters of Excellence – ein Grosserfolg für die beiden Netzwerke.

Die African Research Universities Alliance (ARUA) wurde im März 2015 in Dakar eingeweiht und bringt sechzehn der führenden Universitäten aus Afrika zusammen.

Die ARUA setzt sich zum Ziel, ein panafrikanisches Netz zu werden, welches durch die Entwicklung starker Forschungsuniversitäten die akademische Exzellenz auf dem ganzen Kontinent vorantreibt, um Lösungen für die Entwicklungsprobleme in Afrika zu finden.

The Guild wurde 2016 gegründet und zählt 22 von Europas bedeutendsten Universitäten aus 16 Ländern zu ihren Mitgliedern, die sich durch intensive Forschung auszeichnen. Sie engagiert sich für die Stärkung der Stimme der akademischen Institutionen, der Forschenden und der Studierenden. The Guild verpflichtet sich dem Streben nach Exzellenz, der Suche nach Wahrheit und der Vertrauensbildung als Grundlage des öffentlichen Lebens. Ebenso engagiert sich The Guild in der Schaffung von neuem Wissen zum Wohle der Gesellschaft, der Kultur und des wirtschaftlichen Wachstums. Die Universität Bern ist seit 2017 Mitglied von The Guild.

Ressourcen für grenzüberschreitende Forschungspartnerschaften auf Augenhöhe

Die Kommission für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern (KFPE) der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) hat einen Leitfaden für grenzüberschreitende Forschungspartnerschaften entwickelt.

The Guild und ARUA haben umfangreiche Ressourcen für die Etablierung von gleichberechtigten Partnerschaften gesammelt und stellen diese auf ihrer Webseite zur Verfügung (z.B. Codes of Practice, Richtlinien, Fallstudien, Berichte etc.).

Community

Die Initiative Afrique wird begleitet von einer Community, die am 27. November 2023 aufgebaut wurde. Diese Community dient zur Grundlage der Priorisierung weiterer Strukturen und Aktivitäten von Initiative Afrique.