Ziele & Nutzen der Lehrveranstaltungsevaluation
Das grosse Ziel der Lehrveranstaltungsevaluation ist es, die Lehrqualität an der Universität Bern auf hohem Niveau zu halten und fortlaufend weiterzuentwickeln. Unsere Ausgangfrage zur Lehrveranstaltungsevaluation ist deshalb:
«Was ist gute Lehre?»
Basierend auf den Erkenntnissen aus der Lehr-Lern-Forschung, gilt Lehre dann als «gut», wenn drei entscheidende Faktoren gut aufeinander abgestimmt sind («Didaktische Kohärenz», engl. «constructive alignment»):
- die angestrebten Lernergebnisse (learning outcomes)
- die Lehr- und Lernaktivitäten
- die Lernerfolgskontrollen
In Anknüpfung an diese Erkenntnisse und das multidimensionale Modell der Lehrqualität von Rindermann (2009) wurde ein Modell der Lehrqualität an der Universität Bern entwickelt. Das Modell bildet die qualitätsrelevanten Dimensionen einer Lehrveranstaltung und einer Leistungskontrolle ab, definiert die Zielkriterien und deren Zusammenhänge. Das Modell ist die Grundlage für unsere Umfrageinstrumente.
Die Daten, die in den Umfragen gewonnen werden, zeigen auf, ob die Bedingungen für gute Lehre erfüllt und die Zielkriterien erreicht wurden.
Bei unzureichenden Ergebnissen treffen die Qualitätsverantwortlichen in den Fakultäten entsprechende Massnahmen.
Hervorragende Ergebnisse können mit der Anerkennung hervorragender Leistungen in der Lehre (ALL) prämiert werden.
Hier findet ihr weitere Informationen:
Kriterien für die Einstufung der evaluierten Lehrveranstaltungen
Weiterentwicklung der Lehre
Ein Nutzen, der Euch als Studierende direkt betrifft, liegt darin, dass Dozierende durch die Lehrveranstaltungsevaluation konkrete Hinweise zur Verbesserung der Lehr-/Lernsituationen in Ihren Veranstaltungen erhalten. Die Ergebnisse der Evaluation helfen Euren Dozierenden, ihre Lehre zu verbessern und Lehre und Prüfungen besser aufeinander abzustimmen.
Davon profitiert auch Ihr als Studierende. Einerseits können Dozierende durch Euren Feedback kurzfristige Verbesserungen in der Lehrveranstaltung anbringen. Das ist vor allem nach der Zwischenevaluation der Fall, da diese bereits in der ersten Hälfte des Semesters stattfindet. Aber auch bei der Schlussevaluation und der Evaluation der Leistungskontrolle könnt Ihr davon profitieren, wenn Dozierende durch Euer Feedback Ihre Lehre verbessern – nämlich dann, wenn Ihr erneut Veranstaltungen bei den gleichen Dozierenden belegt.
Förderung der Eigenverantwortung der Studierenden
Verbesserungspotential in der Lehre gibt es nicht nur bei den Dozierenden. Als Studierende tragt Ihr einen wesentlichen Teil zum Gelingen der Lehrveranstaltungen, zu Eurem eigenen Lernerfolg und somit auch zur erfolgreichen Absolvierung Eurer Leistungskontrollen bei. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr in den Evaluationen auch Euer eigenes Verhalten reflektiert und bewertet. Das betrifft sowohl die Vor- und Nachbereitung der Lehreinheiten als auch Eure Prüfungsvorbereitung.
- Seid Ihr mit Eurem eigenen Beitrag zur Lehrveranstaltung zufrieden?
- Habt Ihr eigenverantwortlich gelernt?
Wenn Ihr feststellt, dass es hier bei Euch noch Verbesserungspotential gibt, könnt Ihr in Zukunft auch einiges zur Qualität der Lehre beitragen.
Qualitätsnachweis gegenüber Öffentlichkeit
Hochschulen sind öffentlich finanziert und daher verpflichtet, nachzuweisen, dass sie ihren Auftrag erfüllen.
Eine regelmässige Evaluation der Lehre gehört zu den Qualitätsstandards, die jede Hochschule erfüllen muss, um institutionell akkreditiert zu werden.
Nur akkreditierte Bildungsinstitutionen dürfen den Namen „Universität“ tragen und Gelder beim Bund beantragen.
Partizipation und Mitsprache
Mit den Umfragen könnt Ihr Feedback zu den Veranstaltungen und Prüfungen geben und das eigene Lernen reflektieren. So seid ihr aktiv dabei, wenn es darum geht, die Lehre zu verbessern.
Das Mitspracherecht ist auch ein wichtiger Punkt in den Qualitätsstandards für die institutionelle Akkreditierung der Universität.