Porträt Geschichte

Geschichte und Architektur

Stauffacherstr. 78 (ehem. Leinenweberei Schwob)

Stauffacherstrasse 78 

Mit der ehemaligen Leinenweberei Schwob konnte die Universität unlängst ein Gebäude beziehen, das mit einer Direktions- und Verwaltungsvilla sowie einem Fabrikationsteil über die klassischen Elemente einer traditionellen Fabrikarchitektur verfügt. Die Bauten wurden 1919 durch Architekt Albert Gerster errichtet, der 1887 bis 1933 in Bern ein äusserst erfolgreiches Architekturbüro betrieb. (Gersters wohl bekanntester Bau ist die Reitschule.) Die ehemalige Leinenweberei ist zusammen mit der ehemaligen Waffenfabrik und dem ehemaligen Schlachthof Teil eines grösseren Ensembles. Mit der Einrichtung eines ihrer wichtigen Forschungslabors hat die Universität Anteil an der Umsetzung des Entwicklungsschwerpunkts ESP Wankdorf, welcher seit kurzem mit einer eigenen S-Bahnstation erschlossen ist.

Aussenansicht Nord und Süd

Mit seiner ruhigen Symmetrie, einem Baukubus, der sich in die Berner Landhaustypologie eingliedert, sowie der über zwei Stockwerke greifenden Fassadengliederung setzt das Hauptgebäude in der schon zu seiner Erbauungszeit im Umbruch befindlichen Industriezone ein Zeichen der Permanenz. Rosa eingefärbte Kunststeinelemente und eine der Tradition des Werkbundes verpflichtete Ornamentik relativieren den ernsten Neoklassizismus des Kopfbaus. Der Kunststein ist nicht nur sehr dauerhaft, sondern nimmt auch ein sehr aktuelles Thema der Architektur auf: Mit beigemischten Farbpigmenten wird heute vielerorts versucht, Beton zu veredeln und ihm ein schönes Patinierungsverhalten zu verleihen. Besondere Beachtung verdienen die Brüstungsfelder. Hier sind mit gelb eingefärbtem Putz Motive nachgebildet, die ohne weiteres auf einem in der Weberei Schwob hergestellten Damast oder zumindest einem Stück Frotteewäsche hätten angetroffen werden könnten.

Fassadendetails

Wie in vielen anderen Fällen hat sich die Fabrikhalle der ehemaligen Weberei als für die universitäre Forschung gut geeignet erwiesen. Grosszügige Grundrisse mit weiten Stützenabständen und Spannweiten, hohe Räume; dabei einfache, solide Konstruktionen zeichnen Industriebauten aus. Sie vereinen Flexibilität mit niedrigen Betriebskosten. Besonders schwere und übergrosse Einrichtungen können ohne spezielle Vorkehrungen antransportiert, angepasst und ausgewechselt werden, und nicht zuletzt lassen sich an den pragmatisch konzipierten Bauten Modifikationen vornehmen, ohne dass sofort Konflikte mit der Denkmalpflege ausgetragen werden müssen.

Fabrikhalle

Wie in vielen anderen Fällen hat sich die Fabrikhalle der ehemaligen Weberei als für die universitäre Forschung gut geeignet erwiesen. Grosszügige Grundrisse mit weiten Stützenabständen und Spannweiten, hohe Räume; dabei einfache, solide Konstruktionen zeichnen Industriebauten aus. Sie vereinen Flexibilität mit niedrigen Betriebskosten. Besonders schwere und übergrosse Einrichtungen können ohne spezielle Vorkehrungen antransportiert, angepasst und ausgewechselt werden, und nicht zuletzt lassen sich an den pragmatisch konzipierten Bauten Modifikationen vornehmen, ohne dass sofort Konflikte mit der Denkmalpflege ausgetragen werden müssen.