Kleintierklinik
Länggassstrasse 128
Die Wettbewerbsaufgabe von 1999 für die seit langer Zeit dringend benötigte neue Kleintierklinik verlangte einen Neubau, der sich in das bestehende Ensemble des Tierspitals integriert, als dessen neue städtebauliche Visitenkarte zur Länggassstrasse hin wirkt und die vielen komplexen Aufgaben, vom Publikumsbetrieb bis zu den anspruchsvollen Nutzungen von Forschung, Diagnostik und bildgebenden Verfahren (Röntgen etc.) auch für Grosstiere reibungslos erfüllt.
Die Wettbewerbsgewinner Fritz Schär & Michael Smolenicky schlugen einen unspektakulären Kubus mit ausgestanzten Innenhöfen und einem aussen als breite Fassadenöffnung angedeuteten Foyer vor. Dieser Entwurf überzeugte auf der städtebaulichen Ebene durch die behutsame Einpassung in die Gesamtanlage und die räumlichen Bezüge und Sichtverbindungen. Das ausgeführte Gebäude kleidet das anspruchsvolle Erschliessungs- und Raumprogramm in eine Hülle, die vom ruhigen Rhythmus der grossen grauen Fassadenelemente geprägt ist. Dachabschluss, Haustechnik, Fensteröffnungen und Zugänge entfalten vor diesem urgesteinshaften Hintergrund bildnerische und stoffliche Qualität, und tun gleichzeitig die anspruchsvolle technische Aufgabe kund.
Das somit formal sehr stark reduzierte Gebäude wartet mit einem gediegenen Foyer auf, das mit seinen zahlreichen Blickverbindungen in Korridore, Treppenhaus, durch ein Binnenfenster ins Wartezimmer und durch eine Art Schaufenster in einen der Höfe auf Transparenz und Vielfalt des Gebäudes hinweist. Die Innenhöfe sind als intensive Farbräume (Die Architekten nennen sie Farbbehälter) der Wirklichkeit entrückt. Der Reichtum des Gebäudes ist in der Materialität seiner Oberflächen begründet, die ein warm-neutrales Umfeld für einige stillebenhafte Bilder und Ansichten wie den Blick über die Ahorntheke in die bunten Aktengestelle des Archivraums schaffen.