Ernährung und Leistungssport
Mittwoch, 16.03.2016, 18:15 Uhr
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Veranstaltende: | Collegium generale |
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Redner, Rednerin: | Prof. em. Dr. Hans Hoppeler, Institut für Anatomie, Universität Bern und Simone Niggli, Weltmeisterin Orientierungslauf, Münsingen |
Datum: | 16.03.2016 |
Uhrzeit: | 18:15 - 19:45 Uhr |
Ort: |
Auditorium maximum, Raum 110 Hauptgebäude Hochschulstrasse 4 3012 Bern |
Merkmale: |
Öffentlich kostenlos |
Ernährung und Leistungsfähigkeit im Sport
Prof. em. Dr. Hans Hoppeler, Institut für Anatomie, Universität Bern
Ein wesentlicher Anteil am Erfolg unserer Spezies hatte der Umstand, dass Hominiden (darunter auch homo sapiens) eine ausserordentliche Nahrungstoleranz haben resp. hatten. Man könnte damit sagen, dass der Mensch ein Allesfresser ist. Es ist deswegen naheliegend, dass wir in weitem Rahmen am leistungsfähigsten sind wenn wir eine ausgeglichene Diät geniessen. Trotzdem ist vor allem im Sportbereich die Einnahme von Supplementen (Vitamine und Spurenelemente) weit verbreitet. Der wissenschaftliche Konsensus ist allerdings, dass Supplemente nicht notwendig sind bei einer ausgewogenen Diät. Ein allfälliger Mehrbedarf im Sport wird durch die sportbedingte Mehreinnahme von Nahrungsmitteln genügend abgedeckt. Eine Ausnahme sind die Antioxidantien, welche in vielen sportorientierten Nahrungsmittelzusätzen vorhanden sind. Diese haben einen negativen Effekt auf eine allfällig erwünschte Leistungszunahme weil sie die normalen trainingsbedingten Anpassungsvorgänge behindern. Zur Zeit werden auch Diätmanipulationen wie Hochfettdiät oder Kohlenhydratdiät diskutiert. Unsere eigenen Untersuchungen zeigen, dass beim Menschen die Manipulation der Kalorienzufuhr in Bezug auf Fette oder Kohlenhydrate im weitem Umfange keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit haben. Gesamthaft gesehen kann man sagen, dass man durch eine „schlechte“ Ernährung zwar die Leistungsfähigkeit vermindern kann, dass aber eine nutritionelle Verbesserung der Leistungsfähigkeit z.B. mit Supplementen bei gesunder Ernährung nicht möglich ist. Man kann sich nicht besser ernähren als richtig.
Eigene Erfahrungen aus dem Spitzensport
Simone Niggli, Weltmeisterin Orientierungslauf, Münsingen