Wie Philosophie sich in die Sonne verliebte. Licht und Dunkel als Denkfiguren der Theorie
Mittwoch, 19.02.2025, 18:15 Uhr

Veranstaltende: | Collegium generale |
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Redner, Rednerin: | Dr. Benno Wirz, Studienprogramm Kulturanalyse, Universität Zürich |
Datum: | 19.02.2025 |
Uhrzeit: | 18:15 - 19:45 Uhr |
Ort: |
Auditorium maximum, Raum 110 Hauptgebäude Hochschulstrasse 4 3012 Bern |
Anmeldung: | Keine Anmeldung erforderlich |
Merkmale: |
Öffentlich kostenlos |
Abstract
Es gehört zum Denken der abendländischen Philosophie, eine besondere Affinität für Licht zu haben, während es Dunkel zu überwinden trachtet. Platon hat in seinen berühmten Gleichnissen das Verhältnis von Sonne, Licht und Sehen als Vorbild für philosophisches Denken genommen. Und das Denken der Aufklärung hat die Bewegung von einem dunkeln Bereich des Denkens hin zu einem Bereich des Lichts als Epochenbegriff auserwählt. Doch was verhandelt philosophisches Denken, wenn es von Licht und Dunkel spricht? Ausgangspunkt dieses Vortrages ist es, dass es sich dabei nicht um Begriffe oder Metaphern, sondern um Denkfiguren handelt. Als solche sind Licht und Dunkel nicht nur in Philosophie und Theorie des Abendlandes eingegangen. Sie stellen ein Potenzial für dieses Denken bereit, um seine Begriffe und seine Denkbewegung immer wieder von Neuem herausbilden zu können. Ich möchte zeigen, dass Licht und Dunkel als Denkfiguren unterschiedliche Denkweisen aufrufen, das an Sicherheit und Ordnung orientierte Denken der Affirmativität und das abgründige Denken der Negativität, welche in ihrer Unterschiedlichkeit Philosophie und Theorie seit ihren Anfängen mitgeprägt haben.