CAS Mental Health und Umgang mit psychischen Problemen in Arbeit und Ausbildung
Institut für Psychologie, Abteilung für Arbeits- und Organisationspsychologie
Psychische Probleme am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung sind meist eine Belastung für die Betroffenen und ihr ganzes Umfeld. Welche Rolle spielt die betroffene Person selbst, was sind förderliche und hinderliche Faktoren am Arbeitsplatz? Wie wirken sich psychische Probleme auf Ausbildung und Arbeitsplatz aus und welche Möglichkeiten der Arbeitsplatzanpassungen gibt es? Was darf ich als Vorgesetzte, Lehrperson, Psychotherapeut oder Case Managerin tun und wo muss ich mich abgrenzen? Um diese Fragen geht es im CAS Mental Health in Arbeit und Ausbildung. Er bietet Gelegenheit zur Vernetzung mit anderen Akteurinnen und Akteuren, regt zum Perspektivenwechsel an und bietet Kommunikationstraining für besonders belastende Situationen.
Abschluss | Certificate of Advanced Studies in Mental Health und Umgang mit psychischen Problemen in Arbeit und Ausbildung, Universität Bern (CAS MH Unibe) - vorbehältlich Genehmigung Senat |
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Start | 09/2025 |
Dauer | September 2025 bis April 2026 |
Umfang | 12 ECTS |
Flexibler Einstieg möglich | Nein |
Einzelmodul besuchbar | Ja |
Ort | Bern und online |
Sprache | Deutsch |
Zulassung | Voraussetzung für die Zulassung sind ein Hochschulabschluss sowie Berufspraxis in den Bereichen Psychologie, Medizin, Sozialarbeit, Therapie, Pädagogik, Agogik und verwandten Feldern. Zulassungen «sur Dossier» sind möglich. |
Anmeldung bis | 31.07.2025 |
Kosten | CHF 8'800 |
Trägerschaft | Institut für Psychologie, Abteilung für Arbeits- und Organisationspsychologie |
Partner | WorkMed AG |
Allgemeines zum Studiengang
Inhalt
Der Studiengang umfasst insgesamt 12 ECTS-Punkte und ist modular aufgebaut.
Inhaltlich werden die folgenden Themen abgedeckt:
- personale Faktoren (Persönlichkeit, Resilienz, Ressourcen, Motivation, Lebensumstände, Ansprüche, Ängste, Druck),
- krankheitsrelevante Faktoren (Diagnosen und Übersetzungen in Funktionseinschränkungen, Gesundungsfaktoren, Ausbildungsund Arbeitsbiografie und Zumutbarkeit, Analyse der Arbeitssituation, Psychotherapie und Arbeitsrehabilitation),
- Ausbildungs- und Arbeitsplatzfaktoren (Arbeitsbedingungen, Arbeitsklima, psychologische Sicherheit, Fehlerkultur, Team, Funktionseinschränkungen, Arbeitsplatzanpassungen, Vertrauensarzt, Interventionen, psychische Auffälligkeiten in der BSLB, HR-Praxis in grösseren Firmen),
- Systeme und Sozialversicherungen für Fortgeschrittene (Schnittbzw. Nahtstellen, Anreize verschiedener Systeme und Vergleiche mit dem Ausland, rechtliche Aspekte und deren psychologische Auswirkungen, Krankschreibungen und Versicherungsmedizin, Fürsorgepflicht, Mitwirkungspflicht, Zeitenfolgen),
- psychologische Gesprächsführung in schwierigen Situationen (Umgang mit schwierigen Situationen, Erstkontakte, Leistungsauffälligkeiten ansprechen, Verhaltensauffälligkeiten ansprechen, Spannungsfeld Konfrontation vs. Vermeidung, Moderation Round- Tables, Rollenerwartungen, Dynamiken, Verantwortung und Grenzen).
Zielgruppe
Der Studiengang richtet sich an Psychologinnen und Psychologen, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatende (BSLB), Berufsbildungsverantwortliche, Personalverantwortliche, Case Managerinnen und Case Manager, Lehrpersonen, Therapeutinnen und Therapeuten, Sozialarbeitende, Medizinerinnen und Mediziner sowie weitere Berufsleute, die in ihrer Arbeit mit dem Thema psychische Probleme in Bildung und/oder Beruf konfrontiert sind.
Ziele
Die Teilnehmenden
- entwickeln ein Verständnis für die Themenkomplexe Arbeit/Ausbildung und psychische Herausforderungen/Belastungen,
- können sich ein Bild machen über die Merkmale von Arbeits- und Ausbildungsproblemen, die sich aus psychischen Belastungen und Erkrankungen ergeben und sind in der Lage, diese von anderen Merkmalen (z.B. Persönlichkeitsfaktoren, Arbeitsplatzfaktoren) zu differenzieren,
- verstehen Funktionseinschränkungen und daraus abgeleitete Anpassungen am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung,
- besitzen Kompetenzen zur Kommunikation mit verschiedenen Akteuren im Feld von Beruf und Bildung – von Direktbetroffenen über Arbeitgebende, Ausbildungsinstitutionen, Behandelnde, etc.,
- kennen die Komplexität der Problematik von psychischen Belastungen/ Erkrankungen im Kontext von Bildung und Arbeit und erweitern ihre Sicht auf die umgebenden Systeme (verschiedene Anreize des Systems, präventive bis rehabilitative Interventionen, psychologische Wirkungen von Gesetzesgegebenheiten und Krankheiten, Stigmatisierungen von psychischen Erkrankungen),
- verfügen über ein Netzwerk mit verschiedenen Personen aus verwandten Arbeitsgebieten, von BSLB über Personalverantwortung, Case Management, Medizin und Therapie.
Didaktische Prinzipien
Der Studiengang bedient sich unterschiedlicher Lehrmethoden, um den Lern- und Wissenstransfer optimal zu unterstützen und eine lebendige Lernkultur sicherzustellen.
Neben der Vermittlung von theorie- und praxisorientiertem Wissen und Können bieten die Veranstaltungen Raum für Reflexion und Diskussion. Die Veranstaltungen berücksichtigen in Inhalt und Form die Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmenden. Ihr fachliches Wissen und ihre Erfahrung als Fachleute fliessen in den Lehr- und den Lernprozess ein.
Module
Der Studiengang umfasst insgesamt mindestens 12 ECTS-Punkte und ist modular aufgebaut. Er setzt sich aus einem Rahmenprogramm (Einführung, Abschlussveranstaltung, Evaluation), fünf Modulen im Umfang von jeweils zwei ECTS-Punkten (20 Kurstagen), Intervision (1 ECTS) und einer Fallbearbeitung zum Abschluss (1 ECTS) zusammen.
Interessentinnen und Interessenten, die nur an einzelnen Modulen teilnehmen wollen, können zugelassen werden, sofern freie Kursplätze vorhanden sind.
Modul 1: Personale Faktoren im Arbeitskontext
ECTS-Punkte |
2 ECTS-Punkte (inkl. Selbststudium und Leistungskontrolle) |
Umfang |
4 Tage = 28 Std. Präsenz |
Leistungsnachweis |
Wird im Modul bekannt gegeben. |
Präsenzanforderung |
80 % |
Lernziele |
Der Absolvent / die Absolventin
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Lerninhalte |
Zusammenhänge von Personalen Faktoren im Arbeitskontext: Persönlichkeit, Resilienz, Ressourcen, Motivation, Lebensumstände, Ansprüche, Druck |
Modul 2: Krankheitsrelevante Faktoren im Arbeitskontext
ECTS-Punkte |
2 ECTS-Punkte (inkl. Selbststudium und Leistungskontrolle) |
Umfang |
4 Tage = 28 Std. Präsenz |
Leistungsnachweis |
Wird im Modul bekannt gegeben. |
Präsenzanforderung |
80 % |
Lernziele |
Der Absolvent / die Absolventin
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Lerninhalte |
Diagnosen psychischer Erkrankungen und deren Übersetzungen in Funktionseinschränkungen am Arbeitsplatz, Gesundungsfaktoren, Einschätzung der Arbeitsfähigkeit, Muster der Ausbildungs- und Arbeitsbiografie und Zumutbarkeit, Analyse der Arbeitssituation, Psychotherapie und Arbeitsrehabilitation |
Modul 3: Betriebliche Faktoren: Ausbildungs- und Arbeitsplatz
ECTS-Punkte |
2 ECTS-Punkte (inkl. Selbststudium und Leistungskontrolle) |
Umfang |
4 Tage = 28 Std. Präsenz |
Leistungsnachweis |
Wird im Modul bekannt gegeben. |
Präsenzanforderung |
80 % |
Lernziele |
Der Absolvent / die Absolventin
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Lerninhalte |
Betriebliche Faktoren und deren Zusammenhänge mit Mental Health: Arbeitsbedingungen, Arbeitsklima, psychologische Sicherheit, Fehlerkultur, Team, Funktionseinschränkungen, Arbeitsplatzanpassungen, Interventionen, psychische Auffälligkeiten in der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, Umgang mit psychischen Herausforderungen aus HR-Perspektive, ergonomische Anpassungen in der Ausbildung (Sonderbedingungen, Mindestpräsenz, Nachteilsausgleich) |
Modul 4: Systeme und Sozialversicherungen (fortgeschritten)
ECTS-Punkte |
2 ECTS-Punkte (inkl. Selbststudium und Leistungskontrolle) |
Umfang |
4 Tage = 28 Std. Präsenz |
Leistungsnachweis |
Wird im Modul bekannt gegeben. |
Präsenzanforderung |
80 % |
Lernziele |
Der Absolvent / die Absolventin
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Lerninhalte |
Übergang an Schnitt- bzw. Nahtstellen von verschiedenen Sozialversicherungen und deren Wirkungsmechanismen, Anreize verschiedener (Versicherungs-)Systeme und vergleiche mit dem Aus-land, rechtliche Aspekte und deren psychologische Auswirkungen, Krankschreibungen und Versicherungsmedizin, Fürsorgepflicht, Mitwirkungspflicht, Komplexität im Fall beruflicher Grundbildung: Volljährigkeit/Erziehungsberechtigte, Dreieck Schule-Betrieb-Lernende. |
Modul 5: Psychologische Gesprächsführung in schwierigen Situationen
ECTS-Punkte |
2 ECTS-Punkte (inkl. Selbststudium und Leistungskontrolle) |
Umfang |
4 Tage = 28 Std. Präsenz |
Leistungsnachweis |
Wird im Modul bekannt gegeben. |
Präsenzanforderung |
80 % |
Lernziele |
Der Absolvent / die Absolventin
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Lerninhalte |
Gesprächsführung bei Aggression, Vermeidung/Verweigerung, Drohung und anderen herausfordernden Gesprächssituationen, Erstkontakte mit psychisch belasteten Personen: wie reagieren, Leistungs- und Verhaltensauffälligkeiten ansprechen im jeweiligen Kontext (Betrieb, Behandlung, Laufbahnberatung, Coaching/Case Management), Tools in der Kommunikation bei Spannungsfeld Konfrontation vs. Vermeidung, Moderation von Round-Tables, Rollenerwartungen klären, Dynamiken (z.B. Kommunikation im Team bei Spaltungstendenzen), Verantwortung und Grenzen in der jeweiligen Rolle |
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Lehr- /Lern-Methoden |
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Erforderliche Vorkenntnisse |
Solide Gesprächsführungskenntnisse |
Intervision
ECTS-Punkte |
2 ECTS-Punkte (inkl. Selbststudium und Leistungskontrolle) |
Umfang |
2Tage = 14 Std. Präsenz |
Leistungsnachweis |
Wird im Modul bekannt gegeben. |
Präsenzanforderung |
80 % |
Lernziele |
Der Absolvent / die Absolventin
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Lerninhalte |
Bei den Intervisionsbesuchen geht es darum, dass sich die Teilnehmenden im CAS gegenseitig bei der Arbeit besuchen, um so ihr Verständnis der verschiedenen Arbeitssituationen und Fragestellungen zu erweitern. Damit wird klarer, wie die unterschiedlichen Stellen arbeiten, wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede liegen. Gleichzeitig fördern die Besuche das eigene Netzwerk. |
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Lehr- /Lern-Methoden |
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Trägerschaft und Dozierende
Trägerschaft
Der Studiengang wird vom Institut für Psychologie, Abteilung für Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Bern getragen und in Kooperation mit WorkMed AG angeboten.
Das Institut setzt die Programmleitung ein; diese ist verantwortlich für die Durchführung des Studienganges. Die Programmleitung besteht aus Prof. Achim Elfering, Prof. Martin grosse Holtforth (beide Uni Bern), Prof. Petra Klumb (Uni Fribourg), Dr. Niklas Baer (WorkMed) und Urs Brütsch (Vertretung SK BSLB). Die Co-Studiengangsleiterinnen Tanja Kuhn (WorkMed) und Ea Eller (Uni Bern, CCHRM) wurden von der Programmleitung eingesetzt.
Dozierende aus Forschung und Praxis
Für die Durchführung des Studiengangs können neben Dozierenden der Universität Bern auch Dozierende anderer Hochschulen des In- und Auslandes sowie ausseruniversitäre Fachleute beigezogen werden.
Bereits bekannt für den Studiengang 2025/2026: Modulverantwortungen von Dr. Niklas Baer & Tanja Kuhn (WorkMed) für Modul 2, Prof. Peter Mösch (HSLU) für Modul 4, Ea Eller (Uni Bern CCHRM) für Modul 5.
Zulassungsbedingungen
Zielgruppe
Der Studiengang richtet sich an Psychologinnen und Psychologen, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatende (BSLB), Berufsbildungsverantwortliche, Personalverantwortliche, Case Managerinnen und Case Manager, Lehrpersonen, Therapeutinnen und Therapeuten, Sozialarbeitende, Medizinerinnen und Mediziner sowie weitere Berufsleute, die in ihrer Arbeit mit dem Thema psychische Probleme in Bildung und/oder Beruf konfrontiert sind.
Zulassung
Voraussetzung für die Zulassung zum Studiengang sind ein Hochschulabschluss sowie Berufspraxis in den Bereichen Psychologie, Medizin, Sozialarbeit, Therapie, Pädagogik, Agogik und verwandten Feldern.
Ausnahmen bezüglich der Zulassungsvoraussetzungen können von der Programmleitung «sur Dossier» genehmigt werden. Bei Personen ohne Hochschulabschluss oder Berufspraxis kann sie weitere Auflagen für die Zulassung machen, damit sichergestellt ist, dass diese den Studiengang erfolgreich absolvieren können.
Interessentinnen und Interessenten, die nur an einzelnen Modulen teilnehmen wollen, können zugelassen werden, sofern freie Kursplätze vorhanden sind.
Über die Zulassung zum Studiengang entscheidet die Programmleitung auf Antrag der Studienleitung. Es besteht kein Anspruch auf Zulassung.
Anmeldung und Kosten
Kosten
Die Gesamtkosten für den CAS betragen CHF 8'800.
Anmeldung
Bitte melden Sie sich bei Interesse bei der Studiengangsleiterin Frau Ea Eller, andrea.eller@unibe.ch.
Kontakt
Ea Eller
Tanja Kuhn
News
Schreiben Sie sich in unserer Interessentenliste ein!
Die erste Durchführung startet voraussichtlich am 25. September 2025. Interessiert? Dann schreiben Sie sich via E-Mail an die Studiengangsleitung in unsere Interessentenliste ein: andrea.eller@unibe.ch.
Der CAS wird von der SIM als Fortbildungsveranstaltung anerkannt.
Die SIM - Swiss Insurance Medicine - anerkennt den CAS als Fortbildungsangbeot und vergibt 12 Credits für den Besuch.
Anschlussmöglichkeiten / thematisch verwandte Studiengänge
MAS Psychology of Career Counseling and Human Resources Management
Abschluss | MAS |
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Start | 09/2024 |
Sprache | Deutsch |
Kosten | CHF 25'000 |
Sie interessieren sich für die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung? Sie möchten im Bereich der Personalentwicklung und -selektion arbeiten? Der MAS in Career Counseling and Human Resources Management ermöglicht genau das.
MAS Gesundheitspsychologie
Abschluss | MAS |
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Start | 09/2024 |
Sprache | Deutsch-Englisch |
Kosten | CHF 25'100 - 25'700 inklusive Kursmaterialien, exklusive Supervisionsgebühren |
Der MAS in Gesundheitspsychologie ist ein umfassender Weiterbildungsstudiengang zur Vermittlung der Grundlagen und Anwendung gesundheitspsychologischer Theorien und empirischer Evidenzen in den verschiedenen Bereichen der Gesundheitspsychologie.