CAS Spital- und Klinikseelsorge AWS

Theologische Fakultät der Universität Bern, Theologische Hochschule Chur, Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn, Deutschschweizerische Ordinarienkonferenz

Der Studiengang richtet sich sowohl an Neueinsteiger:innen als auch an erfahrene Berufsleute. Er ergänzt die bisherigen Studiengänge mit methodischem Schwerpunkt und vertieft spezifische Themen der Seelsorge in Spitälern und psychiatrischen Kliniken. Die Teilnehmenden werden zu einer professionellen Tätigkeit im Bereich der Spital- und Klinikseelsorge befähigt. Sie können sich als kompetente Fachpersonen in den akademischen Diskurs und in die klinische Praxis einbringen.

CAS Spital- und Klinikseelsorge AWS
Überblick
Abschluss Certificate of Advanced Studies Spital- und Klinikseelsorge AWS, Theologische Fakultät der Universität Bern und Theologische Hochschule Chur
Start 2024
Dauer 2024 - 2026
Umfang 15 ECTS
Turnus alle 2 Jahre
Flexibler Einstieg möglich Ja
Einzelmodul besuchbar Ja
Ort Bern
Sprache Deutsch
Zulassung Universitärer Hochschulabschluss auf Stufe Master in Theologie, Praxiserfahrung von mindestens 1 Jahr in Spital- oder Klinikseelsorge oder in ähnlichen Bereichen von Begleitung und Beratung im Gesundheitswesen. Zulassung sur Dossier möglich
Kosten CHF 8'000 – 12'000
Trägerschaft Theologische Fakultät der Universität Bern, Theologische Hochschule Chur, Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn, Deutschschweizerische Ordinarienkonferenz
Partner Zentrum für Gesundheitsrecht und Management im Gesundheitswesen
Anmeldung

Der Studiengang CAS Spital- und Klinikseelsorge SPKS verfolgt die folgenden Lernziele:

Die Teilnehmenden werden zu einer reflektierten und professionellen Tätigkeit im Bereich der Spital- und Klinikseelsorge befähigt. Sie verfügen über

  • vertiefte und wissenschaftlich aktuelle Kenntnisse in den Bereichen von Theologie, Ethik, Pastoralpsychologie und Seelsorge;
  • Grundkenntnisse der Medizin (Krankheitsbilder) und des (schweizerischen) Gesundheitswesens;
  • unterschiedliche Konzepte von Seelsorge, spiritueller Begleitung und Spiritual Care im Gesundheitswesen;
  • ausgewählte Wahrnehmungs- und Gesprächsmethoden (CPT, LOS, SYSA) und sind vertraut mit deren spezifischen Möglichkeiten und Grenzen;
  • Fähigkeiten, sich als kompetente Fachpersonen in den gesundheitspolitischen Diskurs und seelsorgliche und spirituelle Perspektiven in einen interprofessionellen und transkulturellen Dialog einzubringen.

Modul A1:

Das (schweizerische) Gesundheitswesen / strukturelle Besonderheiten von Spitälern und psychiatrischen Kliniken

Umfang: 3 Tage / 1.5 ECTS-Punkte

Themen:

  • die Institution Spital/psychiatrische Klinik und der evidenzbasierte Denk- und Handlungsansatz
  • aktuelle Entwicklungen im schweizerischen Gesundheitswesen, internationale Trends
  • somatische Medizin und Psychiatrie: Gemeinsamkeiten und Besonderheiten

Lernziele

Die Teilnehmenden kennen Voraussetzungen und aktuelle Entwicklungen des schweizerischen Gesundheitswesens. Sie wissen um Spezifika der Arbeitsweise in den Institutionen «Spital» resp. «Klinik», des evidenzbasierten Denk- und Handlungsansatzes sowie betriebswirtschaftlicher Gegebenheiten und haben die Fähigkeit, strukturelle Zusammenhänge wahrzunehmen, sich in ihnen zu bewegen und sie für die eigene Arbeit zu nutzen.

Modul A2:

Medizinethik

Umfang: 3 Tage / 1.5 ECTS-Punkte

Themen

  • grundsätzliche Fragen der theologischen Ethik im Gesundheitswesen
  • exemplarische Querschnittsthemen der Medizinethik
  • Methodik der ethischen Entscheidungsfindung
  • Anwendung auf den Alltag im Spital und in der psychiatrischen Klinik

Lernziele

Die Teilnehmenden kennen aktuelle medizinethische Themenbereiche der somatischen und psychiatrischen Medizin und verbinden sie mit ihrem eigenen theologisch-seelsorglichen Selbstverständnis. Sie verfügen über einen reflektierten Gesundheitsbegriff und können ihre seelsorgliche Fachkompetenz je nach Krankheitsbildern und -verläufen einbringen.

Modul A3:

Pastoralpsychologie und Theologie

Umfang: 3 Tage / 1.5 ECTS-Punkte

Themen

  • nationale und internationale Entwicklungen in der Spitalseelsorge
  • aktueller Forschungsstand in Pastoralpsychologie und Spiritual Care
  • Krankheit, Schmerz und Leid in theologischer Perspektive
  • Einführung in empirische Studien

Lernziele

Die Teilnehmenden kennen aktuelle Entwicklungen im Bereich Pastoralpsychologie und Theologie, die für ihre Praxisfelder relevant sind. Sie verfügen über das nötige methodische Rüstzeug für den Studiengang. Sie sind in der Lage, wissenschaftliche Erkenntnisse mit ihren persönlichen Erfahrungen zu verbinden und den eigenen Standpunkt zu reflektieren.

Modul A4:

Interprofessionalität und Diversität

Umfang: 3 Tage / 1.5 ECTS-Punkte

Themen

  • interprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation
  • Verhältnis Seelsorge und Spiritual Care
  • juristische Aspekte, Seelsorge-/Berufsgeheimnis, Dokumentationspflicht
  • Qualitätsentwicklung und Evaluation

Lernziele

Die Teilnehmenden vertiefen interdisziplinäre, interreligiöse und interkulturelle Kenntnisse und haben die Fähigkeit und Bereitschaft zur Kooperation mit anderen Berufsgruppen, anderen Religionen und Kulturen. Sie können die eigene Arbeit transparent machen, konzeptuell verantworten und sowie spirituelle, christliche sowie seelsorgliche Perspektiven in einen interdisziplinären, interreligiösen und interkulturellen Dialog einbringen.

Modul A5 (Wahlmodul):

Gesprächsmethodische Ansätze nach CPT, LOS oder SYSA (wahlweise, gemäss Absprache)

Umfang: 4-5 Tage / 2 ECTS-Punkte

Themen

  • Überblick über die therapeutischen Hintergründe und die daraus entstandenen seelsorglichen Ansätze
  • Betrachtung von kontextuellen Seelsorgesituationen
  • Arbeit mit spezifischen Methoden

Lernziele

Die Teilnehmenden reflektieren und erweitern ihr eigenes Seelsorgekonzept mit dem Fokus des jeweiligen therapeutischen Ansatzes. Sie erhalten theoretische Inputs und üben kreativ im geschützten Rahmen anhand von Rollenspielen. Dadurch vertiefen sie ihre Fähigkeit, Gespräche so zu führen, dass es die Betroffenen als hilfreich erleben.

Modul A6 (Wahlmodul):

Thematische Schwerpunkte «Palliative Care», «Trauer» oder «Selbstsorge» (wahlweise, gemäss Absprache)

Umfang: 1 Tag / 0.5 ECTS-Punkte

Themen

siehe auch unter CAS ASHG

  • Modul «Palliative Care»: Geschichte der Palliative und Spiritual Care. Total Pain. Spezifischer Auftrag der Seelsorge.
  • Modul «Trauer»: Trauerprozesse und Abschiedskultur. Ort der Seelsorge in der Abschiedskultur des Heimes. Trauer- und Abschiedsprozesse. Depression im Alter.
  • Modul «Selbstsorge»: Nähe- und Distanzregelung, Achtsamkeit und ein ausgeprägtes Bewusstsein gegenüber den persönlichen und fachlichen Grenzen. Burnout-Prophylaxe. Authentizität in der Seelsorge und ressourcenorientierter Umgang mit Ohnmacht und Situationen der Hilflosigkeit.

Lernziele

siehe auch unter CAS ASHG

  • Modul «Palliative Care»: Die Teilnehmenden kennen die Grundprinzipien der Palliative Care und neuere Entwicklungen, besonders in Bezug auf Spiritual Care. Sie können Chancen und Grenzen der seelsorglichen Begleitung in Palliative Care abschätzen.
  • Modul «Trauer»: Die Teilnehmenden können die gängigen Konzepte der Sterbe- und Trauerbegleitung wiedergeben und reflektieren und damit die Abschiedskultur in der eigenen Institution fachkompetent mitgestalten.
  • Modul «Selbstsorge»: Die Teilnehmenden sind sich ihrer Ressourcen und Grenzen bewusst und in der Lage, ihre Seelsorgearbeit in Achtsamkeit sich und andern gegenüber auszuüben. Sie erkennen die Grenzen ihrer Belastbarkeit und sind bereit, gegebenenfalls Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie sind fähig, Privat- und Berufsalltag lebensförderlich zu strukturieren.

Modul A7

Der Wandel kirchlicher Arbeit in systemischer Perspektive zwischen Aufbruch, Resignation und Widerstand

Umfang: 4-5 Tage / 2 ECTS-Punkte

Themen

  • systemische Ansätze von Konfliktbewältigungsstrategien, angewandt an den eigenen Beispielen
  • praktische Übungen mit verschiedenen Modellen (Tetralemma-Modell, Harvard-Modell, Glasl-Konflikt-Stufen, u.a.m.)
  • eigenen Ressourcen und Ressourcen in Teams, Gemeinde, Institution

Lernziele

Die Teilnehmenden lernen mit Konfliktsituationen umzugehen und zugleich eigene Bedürfnisse einzubringen. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf der Stärkung der pastoralen Identität. Das eigene geistliche Fundament wird bewusst betrachtet und der Frage nachgegangen «Was ist unsere Rolle als Pfarrer:innen/Theolog:innen und wie können wir systemisches Denken in Veränderungen nutzen und wie mit den vorhandenen Teamentwicklungen konstruktiv umgehen?»

Modul A8:

Praxisgemeinschaft

Umfang: 3 Tage / 1 ECTS-Punkt

Themen

Selbstorganisierte Intervision zur Vor- und Nachbereitung von Lernprozessen und der Arbeit an selbstgewählten Themen anhand von Lektüre, Praxiserfahrung und Forschungsfragen.

Lernziele

Die Teilnehmenden organisieren sich in kleinen Gruppen und vertiefen gemeinsam ausgewählte Fragestellungen aus dem Studiengang und ihrer Praxis. Sie erhalten Einblick in andere Praxisfelder und geben einander Impulse für den eigenen Berufsalltag.

Modul A9:

Trainingstage

Umfang: 2 Tage / 0.5 ECTS-Punkte

Themen

Aktuelle Fragestellungen aus den Praxisfeldern der Teilnehmenden.

Lernziele

Die Teilnehmenden trainieren im geschützten Umfeld berufsspezifische Kompetenzen. Dadurch vertiefen und erweitern sie ihre Berufsidentität im Kontext von Spital und Klinik.

Modul A10:

Praktikumsbezogene Supervision

Umfang: 4-6 Sitzungen / 1 ECTS-Punkt

Themen

Individuelle Leistungen werden im Rahmen des Lernvertrags vereinbart. Die Anrechnung von Vorleistungen ist möglich.

Lernziele

Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle, Erweiterung und Vertiefung des persönlichen Handlungsfeldes, individuelle Spezialisierung.

B-Module:

Studiengangübergreifende B-Module

Umfang: 4 Tage / 2 ECTS-Punkte

Themen

Studiengangübergreifende B-Module sind thematische Vertiefungsmodule, die von Teilnehmenden aus allen Weiterbildungsstudiengängen im Bereich Seelsorge an der Universität Bern und/oder der Theologischen Hochschule Chur besucht werden können. Es werden zwei zweitägige studiengangübergreifende B-Module (bzw. ein viertägiges) besucht.

Lernziele

Die Teilnehmenden kennen neuste Entwicklungen in den Bereichen Seelsorge, Pastoralpsychologie, Spiritual Care oder angrenzenden Disziplinen.

Online-Workshop (Zoom) am Mittwoch, 15. Mai 2024, 17-19 Uhr

Dr. med. Mathias Nebiker, Chefarzt und Klinikleiter Klinik für Intensivmedizin Kantonsspital Aarau (KSA), zu folgenden Themen:

  • Wording bei Therapieumstellungen: Wie können wir Vertrauen schaffen, wie Angehörigengespräche leiten?
  • Kulturbedingte Herausforderungen in der Intensivmedizin: Wann kommt die Intensivmedizin seelisch und moralisch an die Grenzen? Was geschieht dann? Wie gehen wir mit Belastungssituationen um? Was hilft uns?
  • In welchen Situationen sind wir froh um Unterstützung?

Einleitung und Moderation: Pfr. Dr. theol. Thomas Wild, Geschäftsleiter AWS

Anmeldung bis 13. Mai 2024 an das Sekretariat AWS: marie-claire.thomann@unibe.ch

 

Online-Workshop (Zoom) am Mittwoch, Montag, 25. November 2024, 17-19 Uhr

Rahel von Siebenthal, Spitalseelsorgerin Rehakliniken Barmelweid und Bellikon

  • Das Schweizer Gesundheitswesen aus der Perspektive der Rehabilitation, Teil I:
    Blicke auf Seelsorge aus der Perspektive der Rehabilitation: Verarbeitung, Anpassung, Trauer und Aufbruch.

Einstiegsreferat und Erfahrungsaustausch mit Rahel von Siebenthal, Spitalseelsorgerin Rehakliniken Barmelweid und Bellikon, CAS SPKS

Moderation: Dr. theol. Martin Roth, ref. Spitalpfarrer, Studienleiter CAS SPKS AWS

Anmeldung Sekretariat AWS: marie-claire.thomann@unibe.ch

 

Online-Workshop (Zoom) am Dienstag, 3. Dezember 2024, 17-19 Uhr

Peter Betschart, Psychotherapeut und Psychoonkologe Klinik Susenberg

  • Das Schweizer Gesundheitswesen aus der Perspektive der Rehabilitation, Teil II:
    Themen von RehapatientInnen aus psychologischer Sicht. Herausforderungen von internistischen PatientInnen; Onkoreha und Nähe zu Palliative Care.

Einstiegsreferat und Erfahrungsaustausch mit Peter Betschart, Psychotherapeut und Psychoonkologe Klinik Susenberg

Moderation: Dr. theol. Martin Roth, ref. Spitalpfarrer, Studienleiter CAS SPKS AWS

Anmeldung Sekretariat AWS: marie-claire.thomann@unibe.ch

 

 

Trägerschaft

  • Theologische Fakultät der Universität Bern
  • Theologische Hochschule Chur
  • Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn
  • Deutschschweizerische Ordinarienkonferenz

Dozierende

  • Prof. Dr. iur. Regina E. Aebi-Müller, Universität Luzern
  • Prof. Dr. theol. Eva-Maria Faber, Theologische Hochschule Chur
  • Prof. Dr. med. habil. Dr. phil. Ralf J. Jox, CHUV Lausanne
  • Prof. Dr. theol. Isabelle Noth, Universität Bern
  • Prof. Dr. iur. Franziska Sprecher, Co-Direktorin des Zentrums Management im Gesundheitswesen MiG, Universität Bern
  • Prof. Dr. theol. Matthias Wirth, Universität Bern

Zulassungsbedingungen sind

  • Universitärer Hochschulabschluss auf Stufe Master in Theologie.
  • Praxiserfahrung von mindestens 1 Jahr in Spital- oder Klinikseelsorge oder in ähnlichen Bereichen von Begleitung und Beratung im Gesundheitswesen.

Ausnahmen bezüglich der Zulassungsvoraussetzungen können von der Programmleitung «sur dossier» genehmigt werden. Bei Personen ohne Hochschulabschluss oder Berufspraxis kann sie weitere Auflagen für die Zulassung bestimmen.

Anmeldung

Bitte melden Sie sich über das Formular an.


Die Anmeldung für Einzelkurse erfolgt Bildungkirche.ch, für B-Module hier.

Kosten

Die einzelnen Module werden in der Regel auf der Grundlage von CHF 275.- pro Tag (inkl. Kursunterlagen) berechnet, ausser die Kurskosten sind anders ausgeschrieben. Allfällige Transportkosten, Verpflegung sowie Übernachtungen gehen zu Lasten der Teilnehmenden. 

Ein CAS-Studium kostet zwischen CHF 8'000.-­ und CHF 12'000.-,

Für den Studienabschluss werden folgende Gebühren erhoben: CAS: CHF 150.- 

Abmeldungen nach abgelaufener Anmeldefrist sind kostenpflichtig. Eine Annullationskostenversicherung muss privat abgeschlossen werden.

Einzelmodule

CHF 275.- pro Tag. Allfällige Transportkosten, Verpflegung sowie Übernachtungen gehen zu Lasten der Teilnehmenden.

Kontakt

Previous

Elmar Bortlik

«Die ersten beiden Module waren sehr anregend. Es gab wie in einer Ellipse zwei Brennpunkte: Theologische Fragen und die Wirklichkeit in den Spitälern andererseits. Spannend!»

Anschlussmöglichkeiten / thematisch verwandte Studiengänge